Anhalten, bevor man weitergeht „Die Mondfrau“ (17.06.22)
Gestern lief mein Kopf auf Hochtouren. Ich habe so viele neue Ideen und Wünsche, wo meine kreative Reise hingehen könnte, was ich alles im Newsletter schreiben könnte, wo ich ausstellen möchte… Was will ich warum und was ist davon am wichtigsten? Was mache ich zuerst?
So viele Gedanken und Pläne. Mein Kopf fand keine Ruhe und keine geeignete Struktur. Denn es war gar nicht die Zeit, schon wieder das nächste Thema anzugehen! Es war Zeit, innezuhalten und auf das zu schauen, was ich bereits habe. Ich habe in den letzten Jahren so viel gemalt. Ich habe mir ein kleines Atelier im Keller geschaffen. Ich habe an verschiedenen online-Ausstellungen teilgenommen und meine Bilder sind in Zeitschriften erschienen. Ich habe gelernt, mich als Künstlerin zu sehen! Das ist viel. Und das will gesehen werden – von mir! Denn es ist mein Leben.
Wenn ich das betrachte, was ich habe und dankbar dafür bin, steigt ein Gefühl der Leichtigkeit und Freude in mir auf. Dieses Bild habe ich Anfang 2020 gemalt. Eine Zeit der Angst und Unsicherheit. Es hat mir Ruhe und Halt gegeben. Während ich es gemalt habe, lief in meinem Kopf das Lied „Let it be“ in Dauerschleife. Loslassen. Nicht alles kontrollieren wollen, einfach im Moment sein und anerkennen, was ist. Ohne Wertung, ohne Plan und ohne Ziel. Das Bild „Die Feder“ ist voller Harmonie, Geheimnis und Ruhe. Niemand würde wohl auf den Gedanken kommen, dass sie für immer in dieser Pose verharrt. Trotzdem liegt in diesem Moment eine Ewigkeit. Er ist zeitlos.
Anzuhalten und anzuerkennen, was gerade ist, ohne gedanklich bereits drei Schritte weiter zu sein, ist wichtig. Es ist der Nährboden für alles weitere. Dieses Innehalten gibt mir die Kraft, meine nächsten Schritte zu gehen. Voll Vertrauen und Leichtigkeit.